Engagement von Ghana bis Rumänien
Vier neue Projekte im Fokus
Seit Beginn dieses Jahres unterstützt die ChanceMaker Foundation vier neue Projekte, zwei davon in Afrika, zwei weitere in Europa.
Kreativplattform für die Anliegen junger Menschen
„Youth4planet“ ist eine unabhängige gemeinnützige Kreativplattform mit Sitz in Hamburg. Ihr Ziel ist es, jungen Menschen zwischen 6 und 26 Jahren Möglichkeiten und Lernwege zu eröffnen, um Perspektiven für ihre eigene Zukunft zu entwickeln. Über Filmemachen und Storytelling können sie sich für gesellschaftliche Themen engagieren und ihre Anliegen als positive Influencer publik machen. Einige Arbeiten der jungen Aktiven wurden bereits auf Filmfestivals in Metz, Luxemburg und Saarbrücken gezeigt.
Youth4planet kooperiert mit Partnern, die zusätzliche Perspektiven einbringen. Etwa mit dem „Rap for Refugees e.V.“, mit dem man Events aus Musik und Film veranstaltet. Ebenso mit „Fridays for Future“, das durch die Jugendteams journalistisch begleitet wird. Oder auch mit Lehrenden, die von Youth4planet mit Angeboten für neue Lernwege unterstützt werden. Auf mittlere Sicht sollen diese Leistungen über Netzwerke auch außereuropäischen Partnern angeboten werden.
Unterstützung für Teenager-Mütter in Ghana
Die „Do Wo Yonko Foundation“ möchte Kindern und jungen Menschen in Ghana zu besseren beruflichen Chancen und Einkommensmöglichkeiten verhelfen. Seit Anfang 2019 unterstützt die ChanceMaker Foundation dort ein Programm zur Aufklärung und Stärkung junger Mädchen.
In Ghana werden viele junge Mädchen im Teenageralter schwanger. Viele brechen Schule oder Ausbildung ab und können später nur noch in schlecht bezahlten Jobs arbeiten. Um Grundbedürfnisse wie Essen, Hygiene oder Kleidung zu befriedigen, geraten viele dieser Frauen in die Abhängigkeit von Männern, wodurch ein selbstbestimmtes Leben unmöglich wird. Und oftmals sind weitere ungewollte Schwangerschaften die Folge.
Do Wo Yonko möchte die Zahl der Teenager-Schwangerschaften reduzieren, das Selbstwertgefühl der jungen Frauen stärken und ihre Einstellung zur Familienplanung positiv verändern. Denn wenn die Mädchen selbst entscheiden können, ob, wann und wie viele Kinder sie haben, sinken die ungewollten Schwangerschaften und das Armutsrisiko. Damit sorgt Familienplanung für bessere Berufschancen für Frauen und gesündere Familien- und Gemeinschaftsstrukturen. In einem zweiten Projektteil wendet sich Do Wo Yonko an junge Frauen, die schon als Teenager ein Kind bekommen haben. Ihnen soll der Einstieg in eine Ausbildung ermöglicht werden.
Minenräumung und Aufbau sozialer Schutzsysteme im Tschad
Der Tschad ist eins der ärmsten Länder der Welt. Fast die Hälfte seiner Einwohner lebt unterhalb der Armutsgrenze. Verschärft wird die Situation durch Krisen und kriegerische Konflikte in den Nachbarländern: Mittlerweile beherbergt der Tschad rund 600.000 Flüchtlinge aus Libyen, Nigeria, dem Sudan und der Zentralafrikanischen Republik. Doch auch der Tschad ist ein gefährliches Terrain. In einigen Regionen liegen noch Tausende von Landminen und Blindgängern. Diese Relikte aus Kriegen sind ein großes Hindernis für die Entwicklung des Landes, denn sie versperren den Zugang zu Flüssen, Straßen und landwirtschaftlichen Flächen.
Die ChanceMaker Foundation unterstützt im Tschad ein Projekt von „Handicap International“. Sein Ziel ist, durch die Räumung der Minen für mehr Stabilität zu sorgen, Sicherheit und Gesundheit der Bevölkerung zu erhöhen sowie Wirtschaftstätigkeit, Chancengleichheit und Entwicklung zu fördern. Außerdem fördert Handicap International die Einrichtung sozialer Schutzsysteme für besonders benachteiligte Bevölkerungsgruppen: Opfer von Minen, Menschen mit Behinderung sowie ältere Menschen, verwaiste Kinder und Menschen in extremer Armut, die dringend medizinische Hilfe brauchen.
Kampf gegen Menschenhandel in Rumänien
Mit seiner offenen Grenze nach Westeuropa ist Rumänien zu einem Drehkreuz für Menschenhandel geworden. Laut Eurostat wurden von 2010 bis 2012 in der EU und den EU-Kandidatenländern rund 6.100 Rumäninnen und Rumänen als Opfer von Menschenhandel identifiziert. Trotz Reformen in Justiz und Verwaltung geht dieses Geschäft weiter. Rumänien gehört in der EU zu den Ländern mit der höchsten Rate von Menschenhandel, vor allem von Minderjährigen für die Sexindustrie.
Die amerikanische NGO „International Justice Mission“ (IJM) verfolgt das Ziel, Rechtssysteme so zu transformieren, dass Behörden konsequent gegen Menschenhandel vorgehen können. Anfang 2019 eröffnete die deutsche IJM-Sektion ein Büro in Bukarest. Sie analysiert die Strukturen des Geschäfts mit der „Ware Mensch“ in Rumänien und die Wirksamkeit der bisherigen Maßnahmen. Diese Studie ist die Grundlage der späteren Strategie für ein nachhaltiges IJM-Engagement. Darüber hinaus sollen in dieser Startphase Partnerschaften mit Regierungsstellen und Akteuren der Zivilgesellschaft geknüpft werden. Langfristig will IJM Netzwerke aufbauen, um den Menschenhandel in ganz Osteuropa strategisch und überregional einzudämmen.