Von Überlebenden des Kinderhandels zu Möglichmachern für eine bessere Welt
„Kinderschutz kann nicht warten!“ Das ist der Slogan einer neu gegründeten Gruppe des Ghana Survivor Networks (GSN) – eine Initiative unseres Partners International Justice Mission. Das GSN ist eine Vereinigung von Überlebenden von Kinderarbeit und Ausbeutung, die sich kraftvoll für nachhaltige Veränderungen in ihren Gemeinden einsetzen und so zu echten ChanceMakern für eine gerechtere Welt werden.
Die „Overcomers“ sind eine engagierte Gruppe ehemaliger Betroffener, die entweder von Familienangehörigen verkauft oder mit falschen Versprechungen von Bildung und einem besseren Leben angelockt wurden. In Wirklichkeit wurden sie alle verschleppt und ausgebeutet und unter sklavenähnlichen Bedingungen ohne ausreichende Nahrung, Unterkunft oder Kleidung festgehalten. Oft wurden sie schwer misshandelt und von jeglichem Kontakt zu ihren Familien abgeschnitten.
In einer eindrucksvollen Demonstration von Einigkeit und Engagement kamen die jungen Menschen und ehemals Betroffenen mit lokalen Gemeindemitgliedern zusammen, um das sechste Chapter des Ghana Survivor Network zu gründen. „Kinderschutz kann nicht warten,“ skandierten die „Overcomers.“ Dieses bahnbrechende Ereignis war nichts weniger als ein entscheidender Moment im andauernden Kampf gegen den Kinderhandel, insbesondere in einer Region, die dafür berüchtigt ist, eine Quelle für solch abscheuliche Aktivitäten zu sein, wobei Kinder oft unter zermürbenden Bedingungen am Voltasee arbeiten müssen.
Gemeinsam gegen Kinderausbeutung in Ghana – die „Overcomers.“
Das von IJM initiierte Global Survivor Network steht unter dem Motto „Überlebende führen die Bewegung gegen Menschenhandel an.“ Die Overcomers-Gruppe besteht aus siebzehn Überlebenden des Kinderhandels im Bezirk Ningo Prampram. Die Vertreter der Ortsgruppe setzen sich nun aktiv für die Beendigung des Menschenhandels in ihrem Gebiet ein und arbeiten dafür eng mit dem öffentlichen Justizsystem zusammen. Die Gruppe besteht aus Überlebenden, die alle aus derselben Region verschleppt und zum Fischen nach Yeiji (Volta-See) gebracht wurden. Seit ihrer Gründung treffen sie sich mindestens einmal im Monat in einem Gemeindezentrum in Ningo Prampram.
Gemeinsam mit der ChanceMaker Foundation stellt IJM finanzielle Mittel und Fachwissen zur Verfügung, um ein ganzheitliches Trainings- und Betreuungsprogramm für die Gruppen des „Ghana Survivor Network“ zu entwickeln, das folgende Themen abdeckt:
- Selbstbefähigung (Selbstachtung, Selbstfürsorge, Rechte und Gesetze)
- Führungsqualitäten
- Interessenvertretung
- die Kraft des Geschichtenerzählens und Training für öffentliches Reden
- Mobilisierung der Gemeinschaft
- Lebenskompetenzen, Finanzmanagement und Berufsberatung
IJM organisiert außerdem vierteljährliche Coaching- und Mentoring-Treffen und bietet den Gruppenmitgliedern die Möglichkeit, sich über ihre Erfahrungen auszutauschen. Ziel dieser Treffen ist es, den Überlebenden ein Forum zu eröffnen, indem sie von ehemaligen Betroffenen und „Opfern“ äußerer Umstände zu aktiven Gestaltern ihres eigenen, selbstbestimmten Lebens werden. Als mutige ChanceMaker tragen sie einen wichtigen Teil zu unserem gemeinsamen Kampf gegen Kinderausbeutung in Ghana bei.